Donnerstag, 23. Juli 2009

Delphin Reiseführer: Besser Reisen

Eines dieser Bücher mit Jeans-Cover. Es ist von 1979, in den Achtzigern war das aber immer noch der letzte Schrei, glaube ich mich zu erinnern. Autor dieses Bandes ist ein Ethnologe namens Thomas Diethelm. Im Netz findet man einen Herrn gleichen Namens, der Musik macht - und in den Siebziger, schreibt er in seiner Biografie, mit Christoph Marthaler, dem damals ganz und gar unberühmten, gaukelnd und musizierend durch die Gegend zog. Ob es derselbe ist, der dieses Buch mit Reisetipps für Globetrotter verfasst hat, ist auf die Schnelle nicht zu ergründen. Schweizer jedenfalls sind sie beide.

Was ich aus dem Buch gelernt habe:

1) Ein richtig gepackter Rucksack wiegt nur halb so viel wie ein falsch gepackter.
2) "Etwas vom Wichtigsten am Rucksack ist der Hüfttragegurt."
3) Es gibt im wesentlichen drei Kammersysteme für Schlafsäcke. (Kalte Nähte: nicht zu empfehlen; Box-Kammersystem; V-Kammersystem: bestes System)
4) Je nördlicher das Herkunftsland der Daune, desto besser ist sie.
5) Ein Paar Badesandalen sind superwichtig!
6) Spanische Lederflaschen nehmen weniger Platz weg als Kunststoff-Wasserflaschen.
7) Reisen Sie entweder alleine oder zu zweit. Von Trips zu dritt ist abzuraten!
8) Autostoppen: Nachdem man eingestiegen ist, öffnet man unter dem Vorwand, dass die Jacke eingeklemmt ist, immer noch einmal die Tür, um sich für den Fall der Fälle mit dem Türmechanismus vertraut zu machen.
9) Die meisten Autofahrer haben fast krankhafte Angst vor Schmutz auf ihren Polstern.
10) Polen ist ein Paradies für Autostopper! In Reisebüros und an Grenzübergängen erhalten Tramper Autostop-Coupons. Die geben sie dem Fahrer. Am Endes Jahres können alle Fahrer mit ihren Coupons an einer Verlosung teilnehmen.
11) In der BRD (ohne Berlin) gibt es sechs Mitfahrzentralen.
12) Interrail: 1972 kostete der Pass noch DM 210.-, 1975 bereits DM 290.- und 1979 sogar DM 360.-!
13) Bei schlechten Straßenverhältnissen ist es besser, im Bus so weit vorne wie möglich zu sitzen.
14) Bei starkem Wellengang sind Kabinen in der Schiffsmitte am ruhigsten.
15) Wenn Sie gegenüber Wanzen Vorbehalte haben, sollten Sie das Bett nach solchen 'Mitbewohnern' absuche.
16) So heißt Jugendherberge auf Portugiesisch: Pousada.
17) So gibt's beispielsweise für Jugendherbergsbenützer in Großstädten praktisch kein Nachtleben, denn bevor es noch richtig beginnt, werden Herbergspforten verriegelt. (In der Schweiz und Bayern schon um 22 Uhr!)
18) In den meisten großen Kaufhäusern ißt man in der Regel noch günstiger als in den Kettenrestaurants wie McDonald's oder Wimpy.
19) Bemerkungen wie special price for you sind Bauernfängerei.
20) Gratis-Tip: Wenn Sie sich unter eine ausländische Reisegruppe mischen, können Sie sich sehr oft das Eintrittsgeld (z.B. in ein Museum) ersparen.
21) Schwarzweißfilme sind natürlich viel billiger als Farbfilme und haben noche eine Reihe anderer Vorteile: Sie sind weniger hitzeempfindlich, und bei einer entsprechenden Entwicklung können sie bis 40 DIN belichtet werden.
22) Faustregel: Überlegen Sie sich, wie viele Filme Sie brauchen, und nehmen Sie dann doppelt so viel mit.
23) Der Horizont muß entweder in der oberen oder unteren Bildhälfte sein; niemals darf er durch die Bildmitte gehen.
24) Vergessen Sie bei Landschaftsaufnahmen den Vordergrund nicht, sonst wirkt die Aufnahme langweilig.
25) Das Fotografieren von Einheimischen ist eine heikle Sache und verlangt viel Takt und Fingerspitzengefühl.
26) Bleiben Sie unter allen Umständen höflich im Umgang mit den Behörden.
27) Nordamerika. An den Toiletten-Türen kann stehen:
Men/Women
Ladies/Gentlemen
Powder Room
Comfort Room
28) Lateinamerika: Toiletten werden excusado, retrete, urinario, sanitario, inodorno und auf Portugiesisch auch banheiro genannt.
29) Asien: Man muss sich darüber im klaren sein, daß man bei Benutzung einer Fremdsprache in den meisten Ländern nur mti der gebildeten Oberschicht und mit den im Tourismus Beschäftigten in Berührung kommt.
30) Afrika: Den höchsten Kurs erzielt in allen afrikanischen Ländern die Währung der ehemaligen Kolonialmacht.
31) Übrigens: Unser Autostop-Handzeichen bedeutet in Afrika "fuck off" (Geh zum Teufel!). Statt dessen stoppen die Afrikaner Fahrzeuge, indem sie mit der Hand vertikal winken.
32) Australien: June Leute, die aus asiatischen Ländern einreisen, werden von den australischen Zollbeamten sehr sorgfältig auf Drogen untersucht.

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